Öffentlichkeitsarbeit
von Eric Böhnisch-Volkmann
Wer Bescheid weiß, kann sich eine fundierte Meinung bilden, selbst Schlüsse ziehen und eigene Urteile bilden. Viel unbegründete Kritik am Luftsport könnte vermieden werden, wenn die oft kritische öffentlichkeit mehr Wissen und Verständnis über die Fliegerei, die Vereine und über die Menschen hätte, die in den Vereinen diesem schönen Hobby nachgehen. Der LSV Hohenasperg setzt deshalb mit einem neuen Ansatz der öffentlichkeitsarbeit auf quali zierte Information von interessierten Fußgängern.
19 Mitglieder einer Gruppe des Berufsnetzwerkes XING aus dem Raum Ludwigsburg waren eingeladen worden, an einem Abend einen umfassenden praxisorientierten Schnupperkurs über die Fliegerei zu erleben. Erste Station: der Tower. Jeder der Teilnehmer hatte unbestimmte Vorstellungen über das Funken. Ist das eine Geheimsprache? Was bedeuten die Abkürzungen? Fragen wurden beantwortet, das ATIS (Automatic Terminal Information Service) von Stuttgart wurde abgehört und erläutert, und die Aufgaben des Flugleiters wurden vorgestellt. Von der Beobachtungsposition des Towers aus konnten die Besucher die Platzinfrastruktur und ihre Funktion verstehen. Fragen wie „Was ist die Schwelle, was bedeuten die Zahlen auf dem Asphalt, was ist eine Platzrunde?“, wurden beantwortet.
Verständnis für Grundlagen der Fliegerei geweckt
Weiter ging es zu den Flugzeugen. Die drei Ultraleichtflugzeuge der LSV-UL-Gruppe dienten als Demonstrationsobjekt für einen aktiven Flug von Pattonville (EDTQ) nach Konstanz. Was bei der Vorbereitung des Fluges zu beachten ist, warum eine Checkliste abgearbeitet werden muss, woher der präzise Wetterbericht kommt, was ein NOTAM ist und wie die Kontrollzone Stuttgart durch flogen wird — all das war neu und hochspannend für die Laien. Nicht zuletzt wurde auch die Frage gestellt, warum ein Flugzeug überhaupt fliegt. Nicht alle Teilnehmer waren nach der Erläuterung des Auftriebs und seiner bestimmenden Parameter Physikexperten, aber das Verständnis für die Grundlagen der Fliegerei war geweckt. Die Abschlussbesprechung im Vereinsheim „Final 28“ festigte das Erlebte und Gelernte.
Neben allen technischen und organisatorischen Ausführungen konnte insbesondere vermittelt werden, dass Flieger bodenständige, verantwortungsvolle und umweltbewusste Menschen sind, die im Verein neben ihrem Hobby gemeinnützige Arbeit leisten. Die Gruppe und ihre Mitglieder waren hoch zufrieden und sind Multiplikatoren für den modernen Luftsport geworden.