Julius Zeisberger

von Eric Böhnisch-Volkmann

Drei Flüge mit Prüfer Thomas Marquart, dann hatte er bewiesen, was er in den vergangenen Jahren bei Ausbildungsleiter Michael Mennicken und Fluglehrerin Isa Braun gelernt hatte: Julius Zeisberger (17) ist nun stolzer Inhaber der Segelfluglizenz.

Begonnen hatte Julius die Segelflugausbildung Ende 2020. Ein Jahr, das noch von Corona geprägt war: Im engen Cockpit waren strikte Hygieneregeln zu befolgen, Fliegen mit Maske und der Selbsttest zu Flugbeginn obligatorisch. Vierzehn Jahre alt war er damals, ein typisches Alter im Segelflug. Mit 14 darf man die Ausbildung beginnen — körperliche, geistige und charakterliche Eignung vorausgesetzt.

Die bringt er mit. Und besteht den ersten wichtigen Meilenstein – drei Alleinflüge im Schulungs-Doppelsitzer ASK 21 – ein knappes Jahr später. Nach weiteren Übungsflügen im einsitzigen Schulflugzeug Mistral C absolviert er die theoretische Prüfung beim Regierungspräsidium Stuttgart 2023 mit Bravour. Auch ein Ergebnis der guten Ausbildung im LSV Hohenasperg: Jeden Montagabend ab 20 Uhr findet in der Wintersaison der Theorieunterricht statt. Gelehrt werden Themen wie Aerodynamik, Luftrecht, Luftfahrzeugkunde und Meteorologie, virtuell per MS Teams, eine Reaktion auf die Einschränkungen der Corona-Zeit, als nicht mehr im Schulungsraum unterrichtet werden konnte. Nur Navigation wird weiterhin im Präsenzunterricht geschult, da hier mit Luftfahrtkarten, Kursdreieick und Bleistift gearbeitet werden muss. Ein vielfältiges und komplexes Programm also und zwingend notwendig, will man als verantwortlicher Pilot ein Flugzeug führen.

Rechtlich trägt der ausbildende Fluglehrer oder die ausbildende Fluglehrerin die Verantwortung für die Schützlinge. Nichtsdestotrotz müssen sie im Laufe ihrer Ausbildung die vertraute Umgebung des Heimatflugplatzes verlassen und ihr Können unter Beweis stellen. Ein hohes Maß an Verantwortung, so oder so.

Für Segelflugreferent Tobias Witten ein besonderer Moment: Julius’ Mutter ist seine ehemalige Arbeitskollegin. „Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie Alexandra sagte, sie müsse ihre Jungs noch von der Kita abholen. Den 50 km-Streckenflug — Teil der Ausbildung kurz vor der Prüfung — sind Julius und ich neulich als Team gemeinsam geflogen, jeder in einem Einsitzer. Jetzt hat einer der beiden Jungs die Prüfung zum Segelflugzeugführer bestanden. Er kann zu recht stolz auf sich sein.“

Wie es weitergeht? „Ab August werde ich für ein Austauschjahr in die USA gehen. Daher bin ich glücklich, dass es vorher mit dem Prüfungstermin geklappt hat. Wenn ich zurück bin, will ich weiter Flugerfahrung sammeln. Und vielleicht kann ich ja auch die USA mal von oben sehen.“

Die Voraussetzungen dafür hast du, Julius. Der LSV Hohenasperg gratuliert dir herzlich zur bestandenen Prüfung und wünscht dir allzeit guten Flug!

Patrick Fischer

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