Unter kroatischer Sonne

von Eric Böhnisch-Volkmann

Wir hatten das Ziel schon mehrfach geplant, aber nun sollte es auch mit dem Wetter passen: Kroatien, genauer gesagt Jošinj Island (LDLO).

Nach ausführlichem Kartenstudium und Lesen der PIPREPs, NOTAMs und Zollbestimmungen treffen wir uns am 19. April 2018 auf unserem Heimatflugplatz Pattonville (EDTQ), um mit unserem Vereinsflugzeug D-ERFT, eine Cessna 182T, endlich in den Kurzurlaub Richtung Süden zu starten.

Die Reise ging zuerst nach Leutkirch (ETNL), wo wir die Piloten wechselten. Nach kurzem Erledigen der Zollformalitäten flogen wir auf unserem Routing über Kempten VOR (KPT) direkt Richtung Zugspitze, um von dort das Inntal zu queren und direkt zum Brennerpass zu fliegen.

Das Wetter ist prächtig, im Flugplan geben wir Flugfläche 110 an und werden direkt zum Brennerpass freigegeben, da in dieser Höhe die Kontrolle Innsbruck kein Faktor ist. Nachdem wir den Brennerpass schon einige Zeit hinter uns haben und Richtung Bozen fliegen, können wir schließlich Funkkontakt mit Padua aufnehmen, was nach dem Abmelden von Innsbruck Turm bedingt durch die hohen Berge nicht gleich möglich ist.

Auch hier gibt es keinerlei Wechsel der Flughöhe. Der sehr freundliche Controller gibt uns direkt frei bis Vicenza VOR (VIC) und dann weiter nach Venedig. Aus FL110 sind sehr schöne Aufnahmen der Lagunenstadt möglich — wann hat man schon mal so eine Gelegenheit!

Schließlich werden wir direkt zu Pula Radar übergeben und, wie schon fast erwartet, hören wir „cleared direct Lošinj“.

Vorschriftsmäßig haben wir unsere unsere Schwimmwesten griffbereit. Es geht einmal quer über die Adria, was aber in dieser Flughöhe zu keinem erhöhten Puls führt. In Lošinj selbst ist der Turm nicht besetzt — das heißt Positionsmeldungen abgeben und landen. So einfach kann es sein! Am Boden selbst werden wir durch freundliches Bodenpersonal empfangen, das uns einen Abstellplatz zuweist und eine Telefonnummer nennt, um den Flugplan zu schließen.

In einem einfachen Holzgebäude neben dem Turm ]ist der Zoll untergebracht, was aber ebenfalls nur eine Formsache war. Keine 200 Meter weiter steht eine Holzhütte, die als Bar und Café betrieben wird. Das zieht uns magisch an und wir löschen die Strapazen des Fluges mit einem kühlen Nass :-)

Der Betreiber der Bar ist gleichzeitig auch der Taxifahrer, der uns mit seinem Kleinbus nach Mali Lošinj bringt. Hier beziehen wir unser Apartment direkt an der Promenade mitherrlicher Aussicht auf Hafen, Wasser und Palmen bei traumhaftem mediteranem Klima.

Wir verbringen drei äußerst entspannte Tage auf der Insel. Wir erkunden größtenteils zu Fuß die Insel. In Mali Lošinj, der größeren der zwei Städtchen, ebenso wie in Veli Lošinj kann man ausgezeichnet Essen. Beim Hafen gibt es tolle Fischrestaurants, aber auch wer gerne ein Steak isst, kommt hier nicht zu kurz.

Am Samstagmorgen machen wir uns dann auf den Weg nach Wien. Unser Taxi-Wirt holt uns pünktlich am Appartement ab und bringt uns in knapp 20 Minuten Fahrzeit an den Flughafen. Dort tanken wir unser Flugzeug und fliegen bei bestem Wetter nach Vöslau (LOAV) südlich von Wien. wo wir unseren Freund Andy Rahn treffen. Wir fliegen wir in Flugfläche 100 und mit IFR-Flugplan, um uns nicht um Lufträume kümmern zu müssen. Entspannter geht's nicht!

Wir werden am Flugplatz in Vöslau sehr freundlich empfangen. Den Zoll haben wir bereits am Vortag auf der Homepage des Flugplatzes angemeldet, so dass die Formalitäten schnell erledigt sind.

Mit dem Taxi geht's dann nach Wien und schon bald stehen wir vor unserem Hotel. An diesem Wochenende findet der Wien-Marathon statt, deshalb sind fast alle Hotels ausgebucht. Neben den sonstigen Touristen tummeln sich in der Stadt noch noch tausende Sportler, die gebannt auf ihren Start warten.

Am Abend haben wir ein Tisch im Heurigen reserviert, etwas außerhalb des Zentrums. Wir genieén die Abendsonne bei — natürlich — Wiener Schnitzel.

Am nächsten Tag fliegen wir dann mit Flugplan wieder Richtung Heimat. Über Straubing, wo wir nochmal tanken und mittagessen, zurück zu unserer Homebase Pattonville.

Ein schöner Ausflug neigt sich dem Ende zu. Wir waren bestimmt nicht zum letzten Mal in Kroatien. Es gibt noch viel zu erkunden.
Dieses Ziel ist uneingeschränkt zu empfehlen. Bei drei Stunden Flugzeit nach Lošinj lohnt sich der Ausflug selbst am Freitagmittag noch.

Axel Böhler

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