Rund um Heraklion
von Eric Böhnisch-Volkmann
Ein Urlaub im Süden ist die ideale Gelegenheit, um in fremden Gefilden Flugerfahrung zu sammeln — und jede Menge neue Eindrücke.
Bei der Ankunft auf dem Vorfeld der General Aviation am Flughafen Heraklion (LGIR) begrüßt uns gleich ein altes Flugzeugwrack. Der Flughafen „Nikos Kazantzakis“ ist, gemessen am Passagieraufkommen, nach dem Flughafen Athen der zweitgrößte Flughafen Griechenlands. Namensgeber ist der Schriftsteller und Philosoph Nikos Kazantzakis, der 1883 in Heraklion geboren wurde.
Die von mir gechartete Cessna 172R (Baujahr 1997), ehemals unter der Kennung D-ECAY bei der Flight Training Cologne geflogen, ist heute unter der Kennung SX-CCA bei Cretan Eagle Aviation in Heraklion stationiert. Das ein oder andere Überbleibsel aus Deutschland kann man noch finden, wenngleich es auch ziemlich verwirrend sein kann…
Nach dem obligatorischen Check starten wir auf der Runway 30, um nach einer Rechtskurve vorbei an der Stadt Heraklion in Richtung Südküste zu fliegen, vorbei am schneebedeckten Psiloritis-Massiv mit seinem höchsten Gipfel Timios Stavros (8058 ft). Hier soll Gottvater Zeus geboren und aufgewachsen sein. Mit schneebedeckten Bergen hatten wir in Griechenland nun wirklich nicht gerechnet.
Weiter geht es über unendlich viele Olivenhaine bis zum alten Militärflughafen Timpaki und von dort entlang der Südküste Richtung Westen. Viele einsame Buchten, die teilweise nur mit dem Boot erreicht werden können, auf der einen Seite, tiefblaues Wasser auf der anderen. Über dem Nationalpark der Samaria-Schlucht mit einer beeindruckenden Aussicht drehen wir ab Richtung Nordosten nach Rethimnon. Kurz der Nordküste entlang und wir drehen vor der Landung auf der 27 noch eine Ehrenrunde über dem antiken Ort Knossos. Älteste Siedlungsspuren stammen aus dem 4. Jahrtausend vor Christus. Damit gehört Knossos berechtigter Weise zum europäischen Kulturerbe.
Solltet Ihr einmal auf Kreta im Urlaub sein, dann können wir euch Cretan Eagle Aviation und George Kelarakis (www.cretaneagle.gr) nur wärmstens empfehlen.
Von Heraklion aus sind alle griechischen Inseln einfach und schnell zu erreichen. Leider hatten wir diesmal nur für einen Rundflug Zeit, wir werden aber ganz sicher wiederkommen!
Dr. Oliver Oswald