Kurz an die Nordsee

von Eric Böhnisch-Volkmann

Im goldenen Herbst ging es für drei Piloten des LSV Hohenasperg an die Nordsee. Ziel war es, einige Nordseeinseln mit dem Flugzeug zu erkunden, vor allem Helgoland mit seinen kurzen Pisten von 258m, 371m oder 480m, je nachdem welche Piste beim örtlich herrschenden Wind aktiv sein sollte.

Die Wettervorhersage für das erste Oktoberwochenende war traumhaft — vom Süden bis in den Norden, bis auf einige Nebelfelder in den Tal-Lagen. So starteten unsere Piloten gleich am Samstag Morgen mit einer Cessna 182. Nach 1¾ Stunden erreichten wir kurz hinter dem tollen Blick zum „Tor Westfalens“, der Porta Westfalica, Diepolz (ETND), unseren geplanten Tankstopp.

Zur Einstimmung an die Nordsee flogen wir zunächst eine Sightseeing-Abstecher zur Meyer Werft nach Papenburg, um zu sehen, ob dort ein neues Kreuzfahrtschiff steht. Und wir hatten Glück. Eine AIDA lachte uns an.

Den Jadebusen bei Wilhelmshaven schon östlich im Blick, ging der Flug nun direkt nach Norderney (EDWY). Wir erreichten den Flugplatz in kurzweiligen 45 Minuten.

An den Inseln Baltrum und Langeoog auf 1100ft Höhe vorbei ging es nach einem kurzen Schlenker über Spiekeroog und Wangerooge nun mit 40 Minuten Flugzeit und 2500 ft Höhe übers offene Meer nach Helgoland. Hier hatten wir vorher pflichtgemäß angerufen, um uns anzumelden und eine Landeerlaubnis zu bekommen.

Nach Tankstopp und Aufgabe unseres Flugplans ging es schließlich auf der letzten Tagesetappe zur niederländischen Insel Ameland (EHAL). Wir erreichten sie in knapp einer Flugstunde. Zeit zum Ausruhen der Crew und des Flugzeugs.

Der Empfang in Ameland war herzlich. Der Leiter des Flugplatzes gab uns sein Auto: „Schlüssel steckt, den könnt Ihr gerne nehmen. Ich bin mit dem Fahrrad da“. Dieses Angebot nahmen wir natürlich gerne an.

Am nächsten Tag ging das Inselhopping weiter. Nach kurzem Wetter-Check, Flugplanung und Aufgabe unseres Flugplans hatten wir die Insel Juist (EDWJ) im Visier. Nach obligatorischem Krabbenbrötchen und der Warnung „Vorsicht, Pferd auf der Piste. Start nach eigenem Ermessen“ flogen wir weiter nach Osten mit Ziel Langeoog (EDWL).

PS: Das Pferd war am Ende der Piste und wurde von uns überflogen.

Nach unserem herrlichen Ausflug über das niedersächsische Wattenmeer und die ostfriesischen Inseln traten wir den Heimflug nach Pattonville an, mit kurzem Tankstopp und Pilotenwechsel in Porta Westfalica.

Da es nun schon gegen 17:30 Uhr Ortszeit war, gaben wir einen Nachtflugplan auf und flogen in idyllischer Abendstimmung nach Hause. Schon vor Heilbronn sahen wir die Lichter des Stuttgarter Fernsehturms, um kurz darauf die erste Nacht-Landung der Saison in EDTQ zu genießen. Herzlichen Dank an Yannik für das Einschalten der Landebahnbefeuerung und des PAPI.

Crew:

  • Axel Böhler
  • Petra Schütt
  • Hartmut Schütt

Debriefing:

EDTQ EDND 01:49 241 NM
ETND EDWY 00:47 73 NM
EDWY EDXH 00:38 72 NM
EDHX EHAL 01:00 101 NM
EHAL EDWJ 00:29 59 NM
EDWJ EDWL 00:15 27 NM
EDWL EDVY 00:57 115 NM
EDVY EDTQ 01:50 211 NM

Unser Flug an die Nordsee mit Inselhopping: Rund 900 NM in acht Flugstunden.

Von Petra Schütt

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